Endlich konnte in diesem Jahr nach langer pandemiebedingter Pause wieder ein Sommerkonzert der Fachschaft Musik stattfinden.

Die Bänke der katholischen Kirche St. Sebastian waren voll besetzt, denn Schüler, Eltern, Lehrer und Freunde des Gymnasiums Michelstadt freuten sich auf einen Abend, bei dem Chöre, Orchester, Bigband und Solist*innen ihr musikalisches Können zum Besten geben.

 Sommerkonzert

Nach einer freundlichen Begrüßung durch den Schulleiter Richard Knapp begann das Programm mit der Bigband unter der Leitung von Herrn Oberstudienrat Markus Terk und dem Song „Hey Jude“, einem Klassiker der Popmusik, geschrieben von John Lennon und Paul McCartney, ein bravouröser Auftakt des Konzerts.

Die Bigband des Gymnasiums Michelstadt setzt sich in diesem Jahr aus insgesamt 10 Schülerinnen und Schülern zusammen, daher konnte nicht, wie in der Vergangenheit üblich, ein typisches Bigband-Arrangement gespielt werden, denn die derzeitige Besetzung mit 4 Klarinetten, 3 Altsaxophonen, Oboe, Gitarre und Schlagzeug ließ dies nicht zu. Also mussten neue Wege gefunden werden, die Band in ihrer speziellen Besetzung spielfähig zu machen. So entstand die Version vom Beatles-Klassiker „Hey Jude“, welche durch die Schüler in den Proben gemeinsam mit Herrn Terk entwickelt wurde und die in dieser Instrumentation mit sehr großer Wahrscheinlichkeit weltweit einzigartig sein dürfte. Die dramaturgisch sehr gut gelungene und abwechslungsreiche Inszenierung der Instrumente zeugte von großer Musikalität aller Beteiligten. Ebenso zeigte sich beim Auftritt aber auch ein sehr starker emotionaler Ausdruck der jungen Musiker – man merkte den Schülern förmlich an, wie sehr sie sich nach der langen Zwangspause über das gemeinsame Musizieren und die damit verbundene Auftrittsmöglichkeit beim Sommerkonzert freuten.

Der Klassikchor, der von Herrn Klingelhöfer-Marquard geleitet wird, war ebenfalls noch stark von den Einschränkungen der Coronapandemie betroffen. So hatten die Sänger*innen, zu denen neben Schülerinnen und Schülern auch Lehrkräfte und pensionierte Lehrer*innen gehören, die Stücke „Marmotte“ und „Kyrie“ von Ludwig van Beethoven bereits im Jahr 2020 anlässlich des 250. Geburtstages des Komponisten einstudiert, doch bislang konnten sie diese Werke aufgrund der Coronasituation nicht vor Publikum darbieten.

Trotz der schwierigen Situation während der Pandemie haben die Sängerinnen und Sänger des Klassikchores zeitweise zu Hause im Selbststudium und später dann in kleinen Gruppen von neun Personen geprobt. Erst einige Wochen vor dem Sommerkonzert waren Proben des gesamten Klassikchores wieder möglich. Doch durch das große Engagement der Sängerinnen und Sänger und des Chorleiters Thorsten Klingelhöfer-Marquard gelang es dem Chor, ein hervorragendes Programm zu präsentieren.

So bildeten der spaßig beschwingte Renaissance-Satz „Now is the month of Maying“ von Thomas Morley und das melancholische finnische Volkslied mit schwedischem Text „Vem kan segla“ ein schönes Kontrastpaar, bevor es mit drei Liebeslieder-Walzern von Johannes Brahms weiterging.

Mit dem leidenschaftlichen „Am Gesteine rauscht die Flut“ über das sehr kantable „Am Donaustrande“ bis zum charmant-augenzwinkernden „Ein kleiner hübscher Vogel“ wurden die unterschiedlichsten Facetten zum Thema Liebe ausgebreitet. Gewohnt souverän gestaltete Musiklehrer Joachim Hüther den anspruchsvollen Klavierpart und die Sängerinnen und Sänger brillierten stimmlich und begeisterten die Zuhörer mit ihrer deutlich spürbaren Lust am Gesang.

Auch die Popchor-AG von Musiklehrerin Albena Vogel wurde durch die Coronapandemie beeinträchtigt, während der Chor in der Vergangenheit noch mit etwa 20 Schüler*innen besetzt war, trat beim Sommerkonzert nur eine kleine Gruppe von 9 Schüler*innen auf. Dennoch gelang es dem Popchor mit seinen bemerkenswerten Interpretationen der modernen Popsongs „From A Distance“ von Julie Gold und Bette Middler, „A Thousand Years“ von Christina Perri und „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen, die mit klaren Stimmen vorgetragen wurden, zu beeindrucken.

Das Kooperationsorchester, das im vergangenen Jahr von der Musiklehrerin Frau Anne Mickat gemeinsam mit Richard Bartl, dem Leiter der Musikschule Odenwald,    gegründet worden war, hatte an diesem Abend seinen ersten fulminanten öffentlichen Auftritt. Richard Bartl, der das Orchester dirigierte, gab mit den Musikerinnen und Musikern den ersten Satz des „Allegretto“ aus dem Concerto grosso mit dem Titel „Palladio“ von Karl Jenkins, die Stücke „Romanze“ (Solistin: Emily Klose) und „Rondo“ (Solist: Lovis Weller) aus dem Klarinettenkonzert Nr. 3 in B-Dur von Karl Stamitz und die Filmmusik des Films „Frozen“ von K.A. Lopez und R. Lopez auf höchstem Niveau zum Besten.

Eine schöne Überraschung war die Darbietung eines Musikmedleys der Schülerinnen und Schüler des Musikleistungskurses, die nun nach dem erfolgreich bestandenen Abitur die Schule verlassen und die den Abend auch dazu nutzten, sich mit kleinen Präsenten und netten Kommentaren von den Musiklehrkräften zu verabschieden.

Abgerundet wurde der Konzertabend mit einem klangvollen Finale. Alle Beteiligten Musiker*innen stimmten gesanglich und instrumental das Stück „Freude schöner Götterfunken (Ode an die Freude)“ an, auch das Publikum war zum Mitsingen eingeladen.  

Mit langem und intensivem Applaus dankten die Zuhörer*innen den Musiker*innen für dieses wunderbare Konzert, das so lange herbeigesehnt worden war.

Hoffentlich beteiligen sich auch in Zukunft zahlreiche Schülerinnen und Schüler an den Aktivitäten der Fachschaft Musik, so dass die musikalische Tradition unserer Schule weitergeführt werden kann.